Mittwoch, 29. Juni 2011

Autofreier Sonntag

Also, die Seine fließt ja in Paris durch ein ziemliches Betonbett, meistens gesäumt von großen Straßen und viel Verkehr. Nicht so am Sonntag: da werden diese Straßen für den Autoverkehr gesperrt und Radfahrer und Fußgänger können sich die Seineufer zurückerobern. Das haben Anne und ich auch getan und sind mit dem Velib dort unterwegs gewesen. Auch einen ziemlich langen Straßentunnel kann man so erkunden. So ist folgendes Foto mit einem für Paris nicht ganz touristischem Hintergrund entstanden.

Haute Cuisine

Bei mir sind Beschwerden eingegangen, dass es in diesem Blog zu wenige Bilder gibt. Nun denn, will ich es dem Volke mal recht machen. Schön sind ja immer mal wieder schöne Bilder eines gelungenen Mahls. Am letzten Wochenende - als Anne da war - gab es Coq au vin, ein französischer Klassiker. Ist wirklich gut gelungen und hat uns sehr gut geschmeckt. Leider hatte keiner rechtzeitig an die fotographische Dokumentation gedacht. Ich will euch trotzdem ein wenig an unserem Schmaus teilhaben lassen.

Montag, 27. Juni 2011

Arbeitsplatz

Beim durchforsten der Fotos auf meinem Handy habe ich folgendes Bild zutage gefördert. Es zeigt das Labor eines Theoretikers, meinen Schreibtisch:


Es stehen mir zweieinhalb Schreibtische und zwei Stühle zu, außerdem habe ich einen Schrank und ein Whiteboard. Und natürlich einen Computer. Ich sitze vor einem großen Fenster und wenn es mir nachmittags zu hell wird, kann ich außen Sonnenblenden vorziehen. Ich teile mein Büro mit 3 Kollegen, zwei Postdocs und einer Doktorandin. Ich habe mich übrigens für dieses Büro und gegen ein Einzelzimmer entschieden, um mehr Leute zum Reden zu haben. Das ist auch gut so, weil ich sonst gar nichts mitbekommen würde, was so abläuft. So kann ich den ganzen Tag irgendjemanden über alles mögliche ausfragen. Auf dem Bild ist übrigens auch eine dienstlich gelieferte Wasserflasche zu sehen. Diese sind gerade beim heutigen heißen Wetter sehr angenehm.

Sommer

Der Sommer ist nach Paris zurückgekehrt. Und wie! Es handelt sich um eine richtige Hitzewelle. Eine Wetterstation ganz in der Nähe meines Arbeitsplatzes hat heute einen Tageshöchstwert von 38 °C gemessen! Im Schatten! Sehr schön zu sehen ist bei diesen Messwerten auch die Verschiebung des Maximums weit nach hinten auf kurz nach 17 Uhr (aufgrund der Lage von Paris innerhalb der Zeitzone). Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich zum Glück gerade in den klimatisierten Bus gesetzt, der mich nach Hause gefahren hat. In Paris waren es dann nur noch 35 °C. In meiner angenehm kühlen (26 °C) Wohnung habe ich dann erstmal aufs Durchlüften verzichtet und hoffe darauf, dass die Temperaturen draußen heute noch unter 30 °C fallen.

Nachtrag: Ich musste feststellen, dass eine weitere benachbarte Wetterstation sogar über 42 °C gemessen hat. Uff! Auf jeden Fall war es ziemlich warm.

Samstag, 25. Juni 2011

Garten beim Schloss Versailles

Heute waren wir beim Schloss Versailles. Nicht im, denn die lange Warteschlange am Eingang hat uns wieder einmal abgeschreckt. Stattdessen waren wir im Schlossgarten lustwandeln. Das ist durchaus für einen Tagesausflug zu empfehlen, zumal die Fahrt dorthin mit dem RER gerade mal 3.05 EUR kostet. Wir sind -für unsere Verhältnisse- relativ früh dort gewesen und dann gleich links vorbei am Schloss in den Garten gegangen. Dieser ist sehr schön, mit vielen Blumen und Brunnen. Jedoch sind sehr viele dieser Brunnen nicht an gewesen, was die Freude leicht geschmälert hat. Später haben wir dann festgestellt, dass alle Brunnen täglich erst ab 15.30 Uhr angestellt werden. Das heißt, hier fängt der frühe Vogel nicht wirklich den Wurm. Ein Nachmittag im Garten vom Schloss Versailles ist deshalb vielleicht doch mehr zu empfehlen, als ein Vormittag.

Neue Kategorie!

Es gibt eine neue Kategorie: TouriTips. Hier sollen nicht etwa kluge Ratschläge für Paris-Reisende gegeben werden. Stattdessen werden wir hier einige Infos festhalten, die wir festgestellt haben und uns merken wollen.

Freitag, 24. Juni 2011

Gescheiterter Kulturversuch

Bis zum 23. Juni fand im Grand Palais die MONUMENTA statt, die diesmal von Anish Kapoor in Form einer riesigen organischen und begehbaren Skulptur gestaltet wurde. Am letzten möglichen Tag hatte ich mich mit Basti nach seiner Arbeit verabredet, um noch in den Genuss dieser beeindruckenden Ausstellung zu kommen. Er hatte von seinen Arbeitskollegen schon erfahren, dass es wahrscheinlich recht voll sein wird. Als wir dann über die Champs Élysées zum Grand Palais schlenderten, konnten wir die unglaublich lange Schlage bereits von Weitem erspähen. Sie schlängelte sich aus den Türen des Grand Palais heraus, den Gehweg entlang und dann nochmal um die Ecke. Bei genauerem Beschauen von Dichten erkannte man sogar noch eine zweite "nur" halb so lange Schlange. Keine Ahnung, wie diese zusammenkamen. Lange Rede, kurzer Sinn... Da Basti und ich uns beide nur sehr ungern in solch lange Schlangen einreihen, beschlossen wir dieses Vorhaben durch Abendbrotessen zu Hause zu ersetzen und später am Abend noch einen Versuch zu starten. Die Ausstellung hatte ja bis 24 Uhr geöffnet.

Vom Abendbrot gestärkt machten wir uns also fußläufig erneut auf den Weg. Durch den Garten des Palais Royal, wo Georgio Armani gerade ein Event veranstalten ließ und man uns etwas uncharmant aufforderte, die schließende Parkanlage zu verlassen, ging es also am Jardin de Tuleries vorbei wieder die Champs Élysées entlang zum Grand Palais. Es war so gegen 23 Uhr, als wir dort ankamen. Laut Internetseite wurden bis 45 Minuten vor Schließen der Ausstellung Besucher eingelassen. Es war also knapp. Die Schlange war glücklicherweise stark eingeschrumpft und ich froher Erwartung. Schnellen Schrittes gingen wir hinauf zum Eingang, wo noch eine Hand voll Leute auf Einlass hofften. Doch als wir mit diesen vor der großen Eingangstür standen, hörten wir nur noch das Krachen der ins Schloß fallenden Tür, durch das sich die kulturell interessierte und nun enttäuschte Menge leicht aufbringen ließ. Lautes Rufen und Pfeifen konnten die Wachmänner aber leider auch nicht erweichen, sodass uns diese Ausstellung nun leider für immer verwehrt bleiben wird. Schade.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Streik!

Heute ist es zum ersten Mal, seitdem ich hier angekommen bin, passiert: die Lokführer der RER haben gestreikt. Dafür ist Frankreich ja bekannt, dass es reglemäßig Streiks gibt und der gesamte Verkehr zum Erliegen kommt. Der Ausfall der Vorortzüge tangiert mich ja glücklicherweise nur insofern, dass nun viele Pendler aufs Auto ausweichen und es zu noch mehr Staus kommt. Das ist tatsächlich auch so, aber da ich mich entgegengesetzt zur großen Masse bewege - also Paris verlasse - bekomme ich den beeindruckenden Stau nur auf der Gegenfahrbahn demonstriert.

Da heute auch gleichzeitg die Fête de la Musique steigt bin ich trotzdem etwas länger unterwegs, da mitten auf dem Place Denfert-Rochereau, einer wichtigen Kreuzung, eine Bühne aufgebaut wurde und mein Bus einen Umweg fahren muss. Abends werde ich dann mit viel Straßenmusik an vielen Ecken entschädigt. Nicht immer gut, aber lustig. Man konnte schwarze DJs in Hörweite von japanischen Punkrock-Bands bewundern und dann gleich zu temperamentvollen Samba-Trommlerinnen weiterschlendern. Naja und so weiter bis nach Hause, wo die Musik dann bis weit nach Mitternacht in meine Wohnung drang...

Freitag, 10. Juni 2011

Neues vom Stadtgarten

Heute will ich stolz von meinen Geranien berichten. Ich hatte ja zu Beginn meines Aufenthalts hier davon berichtet, dass ich sie knapp vor dem Tode bewahrt habe. Sie gediehen unter meiner Pflege und bei dem schönen Pariser Wetter gut und haben begonnen zu blühen. Bevor ich zu sehr aushole, lass ich lieber Bilder sprechen:


Ich jedenfalls finde den Unterschied zum Ausgangszustand ertaunlich und erfreue mich des Anblicks.