Donnerstag, 29. November 2012

Schoko-TGV

Heute hat der Schokoladenzug seine Tour durch Paris gestartet. Nach der Premiere im Gare du Nord wird er in den folgenden Tagen in allen sechs Bahnhöfen von Paris zu Gast sein.


Bei diesem Zug handelt es sich um einen umlackierten Hochgeschwindigkeitszug (frz. Train à Grande Vitesse, TGV), der nun wie eine 200 Meter lange Schokolade daherkommt. Im Innern gibt es eine Ausstellung mit Verkostung; für jeden. Und der Eintritt ist frei! Zumindest bis 19 Uhr sollte das so sein. Als ich um kurz vor sieben da auftauchte hat man mich allerdings zurückgewiesen, mit dem Hinweis auf eine geschlossene Veranstaltung. Man gab einen Presseempfang und hat den roten Teppich (rechts auf dem obigen Bild) für das Fußvolk bereits gesperrt.

Mir blieb also nichts weiter übrig, als einmal am Zug entlang zu gehen und ein paar Fotos zu schießen.

 

Falls jemand die nächsten Tage noch nach Paris kommt: hier gibt es die Infos für die nächsten Termine.

Supraleitender Eiffelturm

Auch in Frankreich gibt es Physiker, die sich dafür engagieren, dass die Physik ein wenig mehr Beachtung in der Öffentlichkeit findet. Unter ihnen ist ein Kollege, der bei Aktionen einer Vereinigung mitmacht, die Schauvorlesungen und ähnliche Veranstaltungen durchführt, bei denen Schülern die Physik schmackhaft gemacht wird. Diese Leute betreiben auch die Seite vulgarisation.fr (englische Version). Auf dieser Seite gibt es Berichte über einige spektakuläre Aktionen, unter anderem über einen schwebend konstruierten supraleitenden Eiffelturm und den wollte ich hier unbedingt mal erwähnt haben.

Mittwoch, 14. November 2012

Nutella-Steuer

Heute wurde im Senat ("Oberhaus" des französischen parlamentarischen Zweikammersystems) die Nutella-Steuer beschlossen. Das Volk soll geschützt werden, Nutella wird teurer, damit es nicht mehr im Überfluss gegessen wird. Ähnlich wie bei Zigaretten.


Das Problem der ungesunden Ernährung bekämpft man hierzulande schon länger im Bereich der mit Fruktose (auch bekannt als Fruchtzucker) gesüßten Lebensmittel, also zum Beispiel Cola. Dies realisiert man, indem eben jene Zutat sehr hoch besteuert wird. Den gleichen Weg geht man auch jetzt und der Bösewicht heißt Palmöl.

Dieses ist in den Medien ja bereits allgegenwärtig, da sein Anbau als Rohstoff für die Energiegewinnung ökologisch mehr als problematisch sein soll. Außerdem ist es sehr ungesund, da es praktisch nur gesättigte Fettsäuren enthält. Weniger bekannt ist, dass Palmöl eine Hauptzutat von Nutella ist.

Heute wurde also eine drastische Erhöhung der Steuer auf Palmöl beschlossen, wodurch Nutella wohl auch im Preis steigen wird. Es betrifft natürlich auch andere Produkte, aber da es sich um das prominenteste und beliebteste betroffenen Lebensmittel handelt, war Nutella in den Medien der Namensgeber für diese Steuer.

Um als Deustcher die Wichtigkeit dieses Themas besser einordnen zu können, sei erwähnt, dass in Frankreich insgesamt mehr Nutella gegessen wird als in Deutschland, obwohl es deutlich weniger Einwohner hat. Der Pro-Kopf-Verbrauch der Franzosen ist weltweit am höchsten und Nutella ist in Paris sehr präsent, denn die erste Zutat bei den meisten Crêpes-Verkäufern heißt: Nutella.

Sonntag, 11. November 2012

Einkommenssteuer

Ich habe schon lange geplant, mal eine Anleitung zu schreiben, wie man in Frankreich seine Einkommenssteuer (impôt sur les revenus) bezahlt. Das ist im Grunde ganz einfach, aber wenn man neu hier ist, weiß man es eben nicht, insbesondere, dass man selbst aktiv werden muss. Alle Franzosen und alle (die meisten, ein paar Ausnahmen gibt es), die ein Einkommen in Frankreich haben, müssen eine Steuererklärung (déclaration des revenus) abgeben. Und zwar bis Ende Mai eines jeden Jahres.


Als erstes hat sich herausgestellt, dass die lieben französischen Freunde und Kollegen nur eine halbe Hilfe waren, da sie selbst nicht viel wissen. Sie bekommen nämlich meist rechtzeitig schon fast fertig ausgefüllte Formulare nach Hause geschickt, die sie dann im Wesentlichen nur noch unterschreiben müssen. Aber wenigstens wussten sie, welches Formular ich auszufüllen hatte (No 2042). Ich musste mir dann selbst überlegen, wo ich das Formular her bekomme und wo ich es hin schicken muss. Glücklicherweise wird einem da auf impots.gouv.fr weiter geholfen. Dort kann man sich das Formular herunterladen und findet auch die Adresse seines lokalen Finanzamtes heraus. Allerdings muss man dort des französischen mächtig sein, um etwas zu finden und das hielt sich bei mir Anfang des Jahres noch ein wenig in Grenzen. Zusätzlich muss man noch seine ausländischen Konten angeben (Formular No 3916).

Die Felder, die man dann ausfüllen muss, sind eigentlich recht wenige. Im wesentlichen muss man nur seinen Namen und Adresse eintragen. Und man muss natürlich sein Einkommen angeben. Für einen einfachen Angestellten wie mich kein Problem, das wurde bereits auf meiner Gehaltsabrechnung vom Dezember ausgerechnet (Net à déclarer). Irgendwo muss man auch ankreuzen, ob man einen Fernseher hat oder nicht und in welchem Verhältnis man zum Besitzer seiner Wohnung steht, Stichwort Wohnsteuer.

Dann in einen Briefumschlag und Briefmarke drauf und los damit. Letzter Termin ist Mitternacht des 31. Mai, Datum des Poststempels zählt. Ein wertvoller Tipp für jene, die alles gerne auf den letzten Drücker machen: in der rue du Louvre hat die zentrale Postfiliale 24 Stunden am Tag geöffnet. Dort sollen sich zum Stichtag auch regelmäßig Schlangen bilden. Übrigens auch sehr praktisch, falls man ein Konto eröffnen will, das ist aber ein anderes Thema.

Irgendwann im Juli oder August bekommt man dann einen Steuerbescheid (Avis d'impôt), den man bis zum 17.9. bezahlen muss. Da ich mich bisher erfolgreich dagegen gewährt habe, ein Scheckbuch für mein Konto entgegen zu nehmen*, blieb mir nur die Möglichkeit, über Internet zu bezahlen. Im Prinzip geht man dann wieder auf die obige Seite, gibt seine Steuernummer ein und stimmt einer Einzugsermächtigung zu. So einfach ist das in Frankreich allerdings nicht, denn man muss noch eine Einverständniserklärung für die Bank ausdrucken, unterschreiben und zu seiner Bank schicken. Das ist übrigens für jede Einzugsermächtigung nötig.

Ja, und zu guter Letzt war das Geld dann weg und die Steuern bezahlt. Und wenn man dann alles hinter sich hat, stellt man fest, dass es im Prinzip auch eine schöne deutsche Anleitung auf der Seite des Finanzamtes gibt. Aber um die zu finden, braucht es, glaube ich, das komplette Wissen, das ich hier aufgeschrieben habe.

*Ich war schockiert, als es mir zu meinem Konto angeboten wurde. So etwas benutzt doch heute kein Mensch mehr! Ich wurde allerdings an der Supermarktkasse von der Realität eingeholt, von einem einen Scheck ausfüllenden Nadeldrucker!

Mittwoch, 7. November 2012

Big Brother

Hier wird man beobachtet. Wie in vielen Großstädten wird auch in Paris fleißig mit Kameras überwacht. Die Kameras bewegen sich auch ganz eifrig und man kommt sich richtig beobachtet vor. Insbesondere wenn man nachts in einer dunklen Ecke eine Kamera auf eine solche Kamera richtet.


Das Design vieler Kameras ist mit für Paris typischen Verschnörkelungen versehen. Damit hofft man wohl auf eine größere Akzeptanz.


Sonntag, 28. Oktober 2012

Pont des Arts

Schatz, schau mal, wie romantisch! So viele Paare haben sich hier in der Cité d'amour ihre Liebe versprochen und ihr auch gleich ein Denkmal gesetzt. Jetzt können alle Leute diese schönen Liebesschlösser bewundern.


Ich will für uns auch eins haben! Komm, wir gehen sofort zum Stand dort hinten und kaufen auch eins. Dann können wir auch zeigen, dass wir aneinander gekettet sind.

 

Freitag, 26. Oktober 2012

Kunst am Bau

In der Stadt der Kunst gibt es nicht nur Museen und Galerien, sondern auch viel Straßenkunst. Zum Beispiel diesen Brunnen und Zeichnungen auf Mauern, die offenbar offiziell zu Nicht-Graffitis erklärt wurden, da sie nicht entfernt werden.



Mittwoch, 24. Oktober 2012

Widerstand ist zwecklos

Das musste ich beim Anblick dieses Dings unweigerlich denken. Wahrscheinlich mochte sein Schöpfer die Borg und hatte ein paar alte Hauptplatinen über. Auf jeden Fall ist die Skultptur Teil des "Parcours off 7" von der Galerie 208 geworden, die man derzeit noch bis zum 7. November  auf den Straßen des 7. Arrondissements in Paris bewundern kann.


Montag, 22. Oktober 2012

Herbst

Nachdem es hier die gesamte letzte Woche geregnet hat, ist am Sonntag noch einmal die Sonne heraus gekommen und alle Leute konnten eine wunderschöne Herbstzeit genießen. Das Laub der Bäume war vielerorts - wie hier im Jardin du Luxembourg - schon malerisch herbstlich gefärbt.


Bei diesem schönen Wetter konnten noch einmal Hochzeitfotos gerettet werden und die Kleinen hatten ihren Spaß beim Ponyreiten oder sonstigem Herumtollen.

 

Sonntag, 21. Oktober 2012

Le Grand Rex

Etwa 2 Fußminuten von meiner Wohnung entfernt liegt das größte und geschichtsträchtigste Kino in Paris: das Grand Rex. Es ist wirklich groß und fügt sich nicht sehr harmonisch in seine nähere Umgebung ein, trotzdem ist es ein Monument historique, steht also unter Denkmalschutz.


Hier finden nicht nur Filmvorführungen, sondern auch Theatervorführungen und Konzerte statt. Es hat einen richtigen Kultstatus erreicht und auch ein Nachtclub ist integriert.


Allerdings habe ich den berühmten großen Saal noch nie besucht, da hier - sagen wir mal - eher mäßige Titel laufen - Blockbuster halt. Gestern abend (Samstag) wäre es beinahe soweit gewesen. Nachdem der ursprünglich vorgesehene Film, der in einem anderen Kino lief, ausverkauft war, stand der Plan, ins Grand Rex zu gehen. Es lief der neue Asterix-Film, aber der Saal soll es ja wert sein. Dort angekommen, mussten wir dann leider feststellen: geschlossen für eine private Veranstaltung. Tja, wieder nichts!

Sonntag, 7. Oktober 2012

La nuit blanche

Weiße Nacht, das ist hier das Sinnbild fürs Durchmachen, für die Nacht, die zum Tag gemacht wird. Gleichzeitig ist dies aber auch der Name für eine alljährlich wiederkehrende Kulturveranstaltung in Paris, die vorigen Samstag wieder einmal stattgefunden hat.

Leider hat es die ganze Nacht hindurch geregnet, so dass das stundenlange Warten in den Schlangen vor den Eingängen der einzelnen Ausstellungen dieses Jahr noch weniger Spaß gemacht hat als sonst. Nur der Eiffelturm sah ganz gut aus, wie er mit der Spitze so in den Regenwolken hing.

Die einzige bemerkenswerte Veranstaltung, in die ich es geschafft habe, war im Palais de Tokyo. In dieser architektonisch wirklich erstaunlichen Galerie hatte sich für diesen Abend die Mannschaft von "Les guignols de l'Info" einquartiert. Hierbei handelt es sich um eine sehr bekannte und erfolgreiche tägliche Sartiresendung im französischen Fernsehen, in denen Marionetten die Hauptrolle spielen. Sie traten an diesem Abend dort auch live auf.

 
Man konnte einen Blick hinter die Kulissen werfen und mit den Puppenbauern und "Schauspielern" reden, außerdem wurden Autogramme geschrieben. Hier ein paar Impressionen.
 

Beim linken Bild handelt es sich um die Latexrückstände auf dem Boden, die beim Herstellungsprozess mit der Zeit herunter getropft sind und diese Skulptur erschaffen haben. Das ganze wurde gerahmt und dort gezeigt. In der Mitte ist ein gefrorener Sarko zu sehen und rechts, nun ja, ein Finger.

Danach sind wir noch ein wenig weiter durch den Regen geirrt, aber entweder waren die Schlangen zu lang oder die ausgestellte Sache echt langweilig. Wir hatten aber auch recht bald genug vom Regen und sind lieber was essen gegangen.

Sonntag, 30. September 2012

Tricolore

Ich frage mich, ob die Einfärbung dieses Krans in Blau-Weiß-Rot eine Bedingung für dessen Import war oder nur aus Marketinggründen erfolgt ist. Kann man jedenfalls genau so auf mehreren Baustellen in Paris beobachten.


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I ask myself, whether the painting of this crane in blue, white, and red was a condition for the german producer to be able to import, or if it is just a marketing trick. However, it can be seen just like this on several construction sites all over Paris.

Raumstation

Dem heutigen Bild kann man folgende Informationen entnehmen:

1. Bilder vom Mond über Paris, wie zum Beispiel dieses hier, sind eigentlich immer ein Fälschung. Der Mond ist nämlich ein verdammt kleines und helles Objekt am Himmel und lässt sich wirklich sehr schwer fotografieren. Selbst mit HDR-Fotografie ist selten etwas zu erreichen, da auch zwei Blendenstufen meist keinen großen Unterschied machen. Das ist der Grund, weshalb auf folgendem Foto das helle Ding in der Mitte so stört.

2. Irgendwann zwischen 1 und 6 Uhr wird die Beleuchtung des Eiffelturms abgeschaltet.

3. In den frühen Morgenstunden herrscht reger Verkehr von Frachtschiffen auf der Seine. Nagut, man sieht nur eins vorbei fahren. Müsst ihr mir glauben.

Eigentlich wollte ich nur die Internationale Raumstation fotografieren, wie sie über den Nachthimmel von Paris fliegt (oben rechts).


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Space station

On today's picture following information is contained:

1. Pictures of the moon over Paris, just like this one, are most probably fake.  In fact, the moon is a damn tiny and bright object on the night sky and therefor really hard to be captured in a photograph. Even HDR photography doesn't do the trick, since even two aperture stops do not change much. That's the reason, why this bright thing right in the middle annoys so much.

2. At some time between 1 and 6 am, the illumination of the Eiffel tower is turned out.

3. Early in the morning, there is heavy cargo boat traffic on the river Seine. I admit, you can only see one ship passing by, so you have to believe me.

Actually, I only wanted to capture the international space station passing by over the night sky of Paris (see the path on the upper right).

Samstag, 29. September 2012

Rue Montorgueil

Mal wieder etwas Banales: ich war Essen einkaufen und hatte meine Kamera dabei. Ich war wie üblich in der Rue Montorgueil bei mir um die Ecke. Die ist nicht ganz so touristisch wie die Rue Mouffetard im Quartier Latin, aber genauso schön. Hier ein paar Fotos.

Boulangerien sehen ja meist gut aus.


 Zu schade, dass ich keine Pilze mag. Anne hätte ihre Freude gehabt.


Was wir auch noch nicht geschafft haben: hier ein Grillhähnchen vom Spieß zu verspeisen. Die beiden haben es vor meinen Augen einfach gemacht!


Man achte auf die Wachteleier.


Um frischen Fisch zu bekommen, sollte man früh aufstehen. Hier wird schon zusammengeschüttet.


Zum Verschnaufen hat man auch ständig Gelegenheit.


Nachdem alles verkauft wurde, sieht's dann so aus.


Donnerstag, 20. September 2012

Islamische Kunst im Musée du Louvre

 
Am Samstag, den 22.9.2012, wird im Louvre nach mehrjähriger Bautätigkeit die Abteilung für islamische Kunst eröffnet. Dieses Ereignis wurde monatelang verkündet und fällt jetzt leider in eine sehr ungünstige Zeit. Ich hoffe, dass die Ausstellung nicht unter der politischen Situation zu leiden hat. Ich freue mich jedenfalls schon auf einen Besuch.

Montag, 17. September 2012

Alles Fassade

Es gibt wohl ein Gesetz, das Häuserbesitzer dazu verpflichtet, die Fassade in Ordnung zu halten. Zumindest nach vorne. Das betrifft bei meinem Haus alle Seiten. Während ich am Putz zumindest in meiner Etage einges zu bemängeln hätte, wird auf Straßenhöhe regelmäßig gestrichen. Als Folge wurden die Graphitis, von denen ich früher berichtete bereits mehrfach übermalt. Seit kurzem gibt es bei mir ein neues Kunstwerk, das man in ähnlicher Form öfter in Paris findet. Es handelt sich immer um Tiere in Überlebensgröße, die fotorealistisch auf Papier dargestellt sind, welches dann auf die Häuserwände geklebt wird.


Mittwoch, 29. August 2012

Eichen

Verwundert nehme ich als aus Rostock stammender Wahlpariser derzeit die Diskussionen um eine kleine Eiche in Lichtenhagen zur Kenntnis. Und wenn es Streit gibt, leiden meist die Falschen und so wurde ihrer Existenz ein vorzeitiges Ende gesetzt, offensichtlich mit der Begründung, es handele sich um ein urdeutsches Symbol. Ist sie das wirklich? Darüber musste ich heute nachdenken, als ich in der Mittagspause laufen war, mitten durch einen Wald mit vielen wunderschönen Eichen.

Viele Staaten und Institutionen schon seit der Antike haben diese Pflanze für sich vereinnahmt. In Frankreich ist dieser Baum ebenfalls sehr verbreitet, auch als Symbol. Nicht nur auf deutschen Uniformen gab und gibt es Eichenlaub, auch auf französischen, zum Beispiel bei den Offizieren der Fremdenlegion. Auch auf Münzen hat Deutschland kein Monopol für Eichenlaub. Zwar gibt es auf den französischen Euromünzen keines mehr, aber auf den Franc-Münzen war es sehr präsent, wie auf diesem Bild der 2-Francs-Münze zu sehen ist.

Foto: Eric Gaba

Erst kürzlich war ich sehr überrascht, dass die Eiche in Frankreich sehr oft vorkommt und eine große Rolle spielt. Und zwar war das in unserem Urlaub in der Provence. Wir mussten mindestens einmal noch unreife Eicheln wegsammeln, um unser Zelt vernünftig aufstellen zu können. Zu meiner Verwunderung gab es Eichen überall. Aufgeklärt hat sich das ganze dann, als wir an einigen Plantagen vorbeikamen. Die gibt es dort wirklich. Des Rätsels Lösung sind: Trüffel. Die wachsen nämlich im Wurzelwerk von Eichen und weil die so beliebt sind, hat man die Eichen überall angepflanzt.


Oft waren sie auch direkt neben einer Olivenanpflanzung zu sehen, genau wie auf der Münze dargestellt. Um einige Plantagen war auch ein Zaun gezogen, mit Hinweisschildern, man solle sich den Trüffeln ja nicht nähern.

Worauf ich hinaus will, ist, dass es eine ganz schön egozentrische und eingeschränkte Sichtweise ist, die Eiche auf ein deutsches Symbol zu reduzieren. Die gibt es nämlich durchaus auch woanders und werden auf ähnliche Weise verehrt.

Sonntag, 26. August 2012

Mülltrennung

Es ist manchmal sehr komisch, wofür sich die Leute so interessieren, aber einer der häufigsten Suchbegriffe, mit dem viele Leute auf meinem Blog landen, ist "Mülltrennung in Paris". Schuld ist wahrscheinlich dieser Beitrag, in dem behauptet wird, Mülltrennung sei nicht üblich. Diese Aussage ist irreführend, da Mülltrennung in Paris sehr wohl existiert, aber in meiner näheren Umgebung nicht sehr fleißig praktiziert wird.

Das französische Wort ist "Tri des déchets" und ist eine Abkürzung von "Triage", was als medizinischer Fachbegriff bekannt ist und Vorsortierung in drei Kategorien bedeutet. Das Verb hierzu lautet "trier", was sortieren bedeutet.

Das System ist dem deutschen sehr ähnlich. Es gibt normale grüne Mülltonnen. Dann gibt es gelbe Tonnen, meist nur mit einem gelben Deckel, in die prinzipiell alles mit grünem Punkt hinein kommt. Zusätzlich wird hier auch Papier entsorgt, das ist der Hauptunterschied zu Deutschland. Der grüne Punkt wurde übrigens vom Dualen System Deutschland übernommen, nur der deutsche Schriftzug entfiel. Weiterhin gibt es weiße Tonnen oder größere Container mit weißer Öffnung, in die Glas entsorgt wird.

Die Müllabfuhr kommt täglich. Allgemein haben viele Mülltonnen keinen richtigen Besitzer und stehen einfach nur so rum, wie im folgenden Bild zu sehen ist.


 Hier ein Bild von einer gelben Tonne vor einem Bekleidungsgeschäft.


Häufig findet man nur Kunstoffsäcke. Auch hier gibt es die Trennung von normal und gelb und auch hier wird täglich geleert.


 Kunststoffsack für Restmüll und zwei Container für Glas.


 Häufiger zu sehen sind allerdings die größeren Container für Glas.


Samstag, 25. August 2012

Bootstour

So, nach anderthalb Jahren kann ich nun endlich eine weitere wichtige Touristenaktivität auf meiner Liste abhaken: eine Bootstour auf der Seine. Bisher habe ich mich nicht dazu durchringen können, weil ich immer etwas naserümpfend auf die überfüllten Kähne geschaut habe, wenn sie vorbeifuhren und es meiner Ansicht nach für jemanden von der Küste auch interessantere Dinge hier gibt. Heute wurde ich netterweise von zwei Kollegen zu einer Fahrt eingeladen und es war in der Tat sehr schön. Ich kann es nur weiterempfehlen.

Die Fahrt startete an der Place de la Bastille auf dem Canal St. Martin und wir fuhren durch eine Schleuse zur Seine. Danach ging es durch ganz Paris bis hin zur Freiheitstatue auf der anderen Seite im Westen, um sie herum und danach zurück.


Man hat viel zu sehen und bekommt einige Dinge erzählt. Wie vielleicht auf den folgenden Bildern zu erahnen ist, herrscht ganz schön Betrieb auf dem Wasser. Unser Boot hatte es zum Glück nicht so eilig und wurde mehrmals von ein paar Riesenschiffen überholt.



 

Dienstag, 31. Juli 2012

Spaziergang

Ich habe einen Spaziergang in meinem Viertel gemacht. Das kam zwar schon öfter vor, aber diesmal hatte ich eine Kamera dabei und das Wetter war schön. Folgende Orte sind weniger als 500 Meter von meiner Wohnung entfernt.

Auf eine Dachterasse bin ich sehr neidisch.

Eine geschlossene Bar mit Navy-Stühlen und gekappter und getapter Laterne davor.

Diese Szene wirkt irgendwie als sei sie viel weiter südlich aufgenommen.

Eine Schule mit dem Wappen von Paris als Mosaik.

Eine alte Laterne.

Sonntag, 22. Juli 2012

"Insidertipp"

Wer ein gutes Hotel sucht: hier kann man sicher nichts falsch machen! Von zuverlässiger Quelle empfohlen!


Allerdings wurde diese Plakette bestimmt vor der Erfindung der Internetrezension angenbracht. Für mich bot sich hier aber die Möglichkeit einmal Lilien und Adler auf ein Foto zu bekommen.

Paris Plages

Am rechten Seineufer, also auf meiner Seite, wurde diese Woche wieder ein Strand eingerichtet. Pünktlich zu diesem Termin ist das Wetter schön geworden und die Leute können in Liegestühlen und im Sand sitzen und den vorbeifahrenden Booten zuschauen und umgekehrt.


Da man natürlich nicht zur Abkühlung in den Fluss springen kann, wurde ein Berieselungsanlage aufgestellt. Die Temperaturen sind allerdings noch nicht sehr sommerlich, so dass bisher nur einige wenige Wagemuteige davon Gebrauch machen.


Imbissbuden und Getränkestände wurden auch hingestellt, so eine richtig schöne Veranstaltung, man muss den Touristen ja was bieten. Eigentlich glaube ich aber, dass das Ganze eine Ablenkung ist, damit die Massen von anderen Dingen ferngehlten werden die sonst zu sehr überlaufen wären.

Wie zum Beispiel das direkt nebenan stattfindende Festival FNAC live (FNAC ist hier die größte Elektronik-Handelskette). Hier gibt es vier Tage lang Konzerte auf dem Platz vorm Hotel de Ville.