Donnerstag, 28. Juni 2012

Das tägliche Chaos

An normalen Tagen ist der Verkehr schon sehr zähflüssig in Paris, aber heute war bisher der schlimmste Tag, den ich hier erleben durfte. Der Verkehr ist komplett zum erliegen gekommen. Ein kompletter Deadlock an allen Kreuzungen, an denen ich vorbeikam. An jeder größeren Kreuzung standen zwar Polizisten, die abwechselnd die Wartenden in allen vier Richtungen anpfiffen, aber davon bewegte sich auch nichts.

Ich bin glücklicherweise frühzeitig meinem Bus entkommen und habe mich auf einem Velib durch die Blechmassen geschlängelt. So konnte ich zwei Polizeiautos und einen Rettungswagen mit Blaulicht überholen, die auch feststeckten. Leider kam ich ein wenig später auch an dem Ort vorbei, wo diese dringend erwartet wurden. Ein anderer Velibfahrer lag offenbar verletzt auf der Straße. Aber es wurde sich bereits um ihn gekümmert und er war bei Bewusstsein. Mit flauem Gefühl im Magen bin ich weiter nach Hause gefahren und hoffte, dass der Rettungswagen möglichst bald ankäme.

Mittwoch, 27. Juni 2012

Incroyable

Unglaublich! Das habe ich heute bei der Heimkehr von der Arbeit gedacht, als sich mir folgendes Bild bot.


 Der wöchentlich auftauchende Reinigungsdienst fürs Treppenhaus hat einen Papierkorb für ungewollte Werbesendungen aufgestellt. Jetzt brauchen sie nicht mehr im kompletten Eingangsbereich verteilt zu werden. Eine super Verbesserung. Nicht, dass sich hier am Ende noch Zucht und Ordnung durchsetzt.

Jeu de mots

Hier etwas verspätet, weil eigentlich zur Wahl angebracht, ein kleines nettes Wortspiel aus der kürzesten Straße von Paris.

Skandal

Ich soll hier nochmal schreiben, dass es ein Skandal ist, dass das Samaritaine dicht gemacht wurde. Unerhört! Und alles nur wegen der Spekulationen und den vielen reichen Touristen. Am schlimmsten ist,  die armen Pariser haben gar nichts davon und müssen darunter leiden.

Es ist nämlich so, wurde mir erbost erklärt, dass ein Investor beschlossen hat, dass sich mit Büroräumen und einem Luxushotel in dieser Lage viel mehr Geld verdienen lässt, als mit einem Kaufhaus für Normalos. So! Erledigt!

Sonntag, 17. Juni 2012

Samaritaine

Die meisten Touristen kennen die berühmten Kaufhäuser La Fayette und Printemps. Als Warenhäuser sind traditionell das Bonne Marché und der Bazar de l'Hôtel de Ville (meist nur als BHV) bekannt. Ein weiterer Name, der aber in Vergessenheit zu geraten droht ist das Samaritaine.


Als ehemaliges Warenhaus für die komplette Produktpalette, teilt es das Schicksal von Karstadt, es ist pleite und steht leer. Mitten in Paris, wo Wohnungen und andere Immobilien unerschwinglich und begehrt sind, steht diese riesige Liegenschaft ungenutzt herum. Und das in bester Lage zwischen der Seine und der Rue Rivoli, einer der bekannteren Einkaufsstraßen, direkt an der Pont Neuf.


Und so landet dieses Gebäude wahrscheinlich auf Millionen von Toristenfotos, ohne dass der Fotograph bemerkt, dass es leer steht.

Prozession

Obwohl Frankreich ein katholisches Land ist, ist Fronleichnam kein Feiertag gewesen. Am darauffolgenden Wochenende hat die benachbarte Gemeinde aber trotzdem eine Prozession zu diesem Anlass durchgeführt.


Man ist einmal komplett um meine Wohnung herumgezogen und hat dazu schön gesungen.

Dem Chor kann ich in der Woche abends übrigens manchmal beim Proben zuhören, da der Probenraum ein Fenster in Richtung meiner Wohnung hat.

Der Krankenwagen auf dem Bild gehört neuerdings zum allgemeinen Erscheinungsbild in der Rue de Cléry, da hier ein Büro des Roten Kreuzes eröffnet hat.