Dienstag, 20. März 2012

Bordeaux

Ich war gerade für anderthalb Tage dienstlich in Bordeaux. Da die Zugfahrt von dreieinhalb Stunden für meine Kollegen viiiiel zu lang war, sind wir geflogen. Es gab viel mit den Leuten vor Ort zu besprechen, weshalb nicht viel Freizeit blieb. Dennoch sind wir gestern Abend, also zwei Kollegen und ich, noch ein wenig die Innenstadt erkunden gewesen, einschließlich eines netten Restaurantbesuchs. Obwohl sie im Inland liegt, herrscht in der Stadt ein maritimes Flair, weil sie durch einen sehr breiten Fluss - die Garonne - mit dem Meer verbunden ist und hier früher einer der größten Häfen Frankreichs lag. Die Architektur der Stadt ist pompös und lässt auf ihren Reichtum,  besonders in vergangenen Zeiten, schließen. Die Grundlage dieses Reichtums bildete früher der Handel, insbesondere mit Wein und Sklaven. Am meisten in Erinnerung wird mir wohl der trockene Satz einer Kollegin bleiben, ein Teil ihrer Familiengeschichte sei hier geschrieben worden. Sie wurde auf Martinique geboren und hat afrikanische Vorfahren.

Freitag, 16. März 2012

Chauffe-eau

Der Wassererhitzer, das ist die Vokabel, die ich durch mein neuestes Abenteuer gelernt habe. Eben jener ist letzte Woche in meiner Wohnung kaputt gegangen. Also hieß es, eine Reparatur organisieren, wenn ich nicht ewig kalt duschen wollte. Leichter gesagt, als getan mit meinen rudimentären Sprachkenntnissen. Also die Kollegen befragen. Die Aussagen reichten von "am besten, man kennt irgendjemanden" über "man kann froh sein, wenn sich überhaupt jemand herablässt, etwas zu reparieren" bis hin zu "In Paris sind ALLE Handwerker Diebe!". Nicht sehr ermutigend, aber glücklicherweise habe ich über meinen Vermieter eine Telefonnummer von einer Nachbarin bekommen, unter der sich angeblich ein zuverlässiger Klempner melden würde.
Am Ende wurde alles gut, die Telefonanrufe hat größtenteils ein Kollege erledigt, da telefonieren auf französisch noch sehr schwer für mich ist und die Leute, wenn sie nicht geduldig genug mit mir sind, einfach auflegen. In dem Zusammenhang habe ich aber meine erste Nachricht auf französisch auf dem Anrufbeantworter abgehört und auch verstanden.
Auf jeden Fall kamen hier heute drei Leute an, von denen zwei Leute noch schlechter französisch sprachen, als ich. Jetzt ist das Gerät ausgetauscht und ich habe wieder warmes Wasser.