Samstag, 21. Mai 2011

On the road again ...

Ich habe kein Fahrrad mit nach Paris genommen. Das wäre aus mehreren Gründen unpraktisch: man bekommt sie schlecht mit dem Zug transportiert und ich habe hier keinen Platz zum abstellen. Da trifft es sich gut, dass es hier in Paris das Velib-System gibt, bei dem man sich kurzzeitig und unkompliziert Fahrräder ausleihen kann und dessen Kunde ich seit heute bin. Resumé des ersten Tages: ich habe mir für 6 Fahrten ein Fahrrad geliehen und war insgesamt eine Stunde und 22 Minuten unterwegs. Dabei bin ich bis zur Cité universitaire ganz im Süden von Paris gekommen.

Sportliche Mittagspausen

Meine zweite Arbeitswoche ist vorbei. Seitdem ich arbeite war ich nicht mehr in Paris laufen. Dies hat zum einen den Grund, dass ich Abends einfach keine Lust mehr zum Laufen habe. Auf der anderen Seite hat sich herausgestellt, dass ich in meiner Mittagspause mit einigen Kollegen in der wunderschönen Gegend bei Arpajon laufen gehen kann. Diese Gegend ist ländlich mit ein paar Wäldern übersät und es gibt Wege, die sind gut zum laufen geeignet. Bisher war ich zweimal pro Woche laufen, jeweils um die 7 km. An die Wege kann ich mich nicht so gut erinnern, da ich den anderen nur immer hinterher laufe.

Samstag, 7. Mai 2011

Heimwerken

Ich hatte ja am Anfang berichtet, dass das Schloss meiner Eingangstür sehr schwergängig ist. Dieser Zustand hat sich zuletzt weiter verschlechtert, sodass ich nur noch mit Mühe meine Wohnung betreten oder verlassen konnte. Also habe ich Ursachenforschung betrieben und herausgefunden, dass sich die Tür vezogen hat und das Schloss nun ein wenig zu hoch sitzt, weshalb die Schließbolzen stark am Rahmen schleifen. Das Schloss ist glücklicherweise so konstruiert, dass ich seine Befestigungsschrauben lösen konnte und es einen Viertelmillimeter weiter unten wieder festschrauben konnte. Jetzt komme ich wieder ohne Probleme rein und raus. Tja, so ist das halt in Altbauten.

Freitag, 6. Mai 2011

Der Ernst des Lebens

Mein erster Arbeitstag beginnt mit einer Busfahrt. Ungefähr 700 m von meiner Wohnung entfernt gibt es eine Kreuzung, an der ein Bus für mich halten und mich dann direkt zur Arbeit nahe Arpajon bringen soll. Ich versuche mein Glück und stelle mich pünktlich an die mir beschriebene Stelle (an der sich keine Haltestelle befindet). Der Bus kommt dann auch tatsächlich, aber der Busfahrer gestikuliert mir von der Überholspur aus, dass er zunächst gedenkt links abzubiegen. Ich muss also quer über die Kreuzung, um den Bus zu erreichen, was aber machbar war. Beim nächsten Mal bin ich schlauer. Die anschließende Fahrt führt durch das Herz von Paris , ich habe viel zu sehen. Für die knapp 38 km Fahrt benötigt der Bus eine gute Stunde und um 8:45 Uhr stehe ich am Eingang zum Betriebsgelände. Mit dem Sicherheitspersonal muss ich ein wenig um Einlass ringen, aber meine Eskorte namens Johann regelt das für mich. Gegen 9 Uhr sitze ich an meinem Schreibtisch und beginne, mich in mein neues Thema einzuarbeiten. Im Laufe des Tages werden mir noch die meisten Leute vorgestellt und mittags darf ich erneut die Kantine kennenlernen, mit der ich durchaus zufrieden bin. Um 17 Uhr fahre ich auf derselben Buslinie nach Paris zurück, die aufgrund der Einbahnstraßensituation in Paris aber einen leicht anderen (und schnelleren) Verlauf nimmt.

Donnerstag, 5. Mai 2011

École polytechnique

Heute bin ich auf den Campus der École polytechnique gefahren, um meinen Arbeitsvertrag zu unterschreiben. Der Campus liegt nahe Palaiseau südlich von Paris. Von der RER-Station Lozere war es laut Karte nur ein kurzes Stück zu laufen. Leider habe ich nicht auf die Topographie Acht gegeben, sodass ich feststellen musste, dass der Campus sehr viel höher lag, als die Bahn. Deshalb musste ich einige Hundert Treppenstufen steigen, um zum Ziel zu gelangen.


Am Ziel angekommen, hatte ich noch ein wenig Zeit, die Gegend zu erkunden. Es handelt sich um ein Gelände mit vielen Zweckbauten, die ihrerseits viele technische Anbauten haben. Das ist im allgemeinen ja ziemlich hässlich. Bemerkenswert ist allerdings das Hauptgebäude dieses Campus. Dieses ist ein moderner repräsentativer  Monumentalbau.


Im Vordergrund steht die Statue eines Artilleriesoldaten, der an die Ursprünge dieser Hochschule erinnert. Diese wurde im 18. Jahrhundert gegründet, um für Napoleons Armee Offiziere und Ingenieure auszubilden. Das durchaus beeindruckende architektonische Konzept wurde allerdings in meinen Augen durch die Umwidmung des Uferstreifens zwischen diesem zentralen Platz und einem angrenzenden Teich in einen Besucherparkplatz zerstört.


Am anderen Ufer sind übrigens zwei Football-Felder zu sehen.

Nach meiner Entdeckungstour war es für mich Zeit das LULI (Laboratoire pour l'Utilisation des Laser Intense) aufzusuchen und meinen formalen Kram zu erledigen. Mein Gehalt bekomme ich nämlich von dieser Einrichtung. Hier finden die für meine Untersuchungen relevanten Experimente statt. Die theoretische Erforschung erfolgt aber auf dem Gelände des CEA, weshalb ich dort arbeiten werde. Ich habe auch gleich eine Laborführung bekommen. Sehr beeindruckend, soweit ich das beurteilen kann. Ich musste auch eine Schutzbrille und einen Kittel anziehen. Dort arbeiten übrigens drei Deutsche auf einem Haufen.

Edit am 27.04.2013: Nach zwei Jahren intensivster Frankreich-Erfahrungen muss ich mich natürlich korrigiern, denn es handelt sich selbstvertständlich um Rugbyfelder.

Sonntag, 1. Mai 2011

Sport frei!

Heute morgen war ich das erste Mal in Paris laufen. Um genau zu sein war es das erste Mal in diesem Jahr. Die Route führte mich zunächst durch die Straßen zum Canal Saint Martin, dem ich dann bis zum Bassin de la Villette folgte. Bei herrlichstem Sonnenschein lief ich dann noch ein Weilchen an dessen Quais entlang. Die genaue Route kann man sich hier anschauen, sie ist gut 3,8 km lang, sodass ich heute 7,6 km in ca. 45 Minuten gelaufen bin. Dafür hab ich mich um 8:15 Uhr aus dem Bett gequält, um das schöne Wetter noch bei einigermaßen leeren Straßen genießen zu können. So, jetzt erstmal frühstücken!